Wenig Güterverkehr auf der ABS 48 München – Lindau – Grenze D/A
Im Nord-Süd-Verkehr durch die Alpen werden im Einzugsbereich Deutschlands zwei Verkehrsachsen so ausgebaut, dass sie nur geringe Streckenneigungen haben (sog. Flachbahnen):
- Rotterdam/Amsterdam – Basel – Gotthard/Lötschberg – Mailand – Genua
- Berlin – München – Brenner – Verona – Süditalien
Die zu den künftigen Nord-Süd-Achsen diagonal verlaufende Verbindung München – Lindau – Schweiz liegt außerhalb der Hauptgüterströme und weist zahlreiche einschränkende Parameter auf:
Nachteile durch ungünstiges Streckenprofil:
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Lange eingleisige Streckenabschnitte verhindern einen Zeitvorteil für Güterzüge aus dem Raum München durch die Schweizer Alpentunnel.
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Güterzüge können Personenzüge schlecht ausweichen, notwendige Überholgleise oder Kreuzungsgleise fehlen.
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Dichter Regionalverkehr in engen Taktzeiten im Allgäu und in der Schweiz
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Große Streckenneigungen: Güterzüge können nur mit eingeschränkter Last fahren.
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Länge der Güterzüge ist auf rund 500 statt 740 Meter begrenzt: In Bahnhöfen, in denen sich Züge kreuzen, fehlen lange Überholgleise.
Nachteile bei Zeit und Kosten:
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Die Brennerachse ist von München aus für fast alle Ziele in Italien die kürzere Strecke und damit für die Schienenspediteure schneller und preisgünstiger.
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Die Eisenbahnverkehrsunternehmen zahlen Trassenpreise für jeden Streckenkilometer: Die Preis ist ein entscheidendes Kriterium für die Routenwahl.
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Mit der für 2060 geplanten Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels erhöht sich der Zeitvorteil über die ausgebauten Brennerzulaufstrecken in Richtung Italien weiter.